Aktivenfahrt zur Meyer-Werft

Durch einen glücklichen Zufall erfuhren wir, dass einer unserer Alten Herren (AH) unseren Clausthaler Bundesbrüdern anbot sich mit ihm die Meyer-Werft in Papenburg anzusehen. Natürlich waren wir Freiberger daran auch sehr interessiert und so vereinbarten wir alle zusammen eine Werftbesichtigung am 18. Mai.
Mit ein wenig Verspätung haben wir uns am Freitag gegen 13:30 Uhr mit acht Bundesbrüdern auf die feuchtfröhliche Tour nach Bremen gemacht, wo wir beim örtlichen VDSt übernächtigen durften. Unsere Bundesbrüder aus dem hohen Norden haben uns dann standesgemäß mit einer Stafette begrüßt. Den Abend ließen wir dann mit studentischem Liedgut und ein wenig Hopfenblütentee ausklingen.

Meyer-Werft in Papenburg

Nun war der Tag endlich gekommen. Aufgrund der Fahrzeit von etwa zwei Stunden bis Papenburg brachen wir schon gegen 8:00 Uhr nach einem kurzen Frühstück in Bremen auf. Auf dem Besucherparkplatz der Werft haben wir uns mit unseren Clausthaler Bundesbrüdern getroffen und gingen im Anschluss gemeinsam zum Eingang des Besucherzentrums. Dort hat uns der besagte AH in Empfang genommen und mit der nötigen Sicherheitsausrüstung (Helm und Schutzbrille) ausgestattet. Wie geplant lag auch das Kreuzfahrtschiff „Spirit of Discovery“ vor Anker und bot uns schon mal einen ersten Eindruck von den in der Meyer-Werft gefertigten Schiffen. Die Führung durch die Werft übernahm ein netter Herr, der seines Zeichens verantwortlich für die Ausbildung auf der Meyer-Werft ist und ehemals Betriebsratsmitglied war.
Der Rundgang hat mit der Anlieferung der Stahlbleche im Laserzentrum begonnen. Da im Schiffbau die verschiedensten Formen und Geometrien verbaut werden hat man auf der Werft einige Einrichtungen, um die Standartbleche von 9x3m oder 12x3m zurecht zu schneiden und weiter zu bearbeiten. Die Einzelteile werden zu Segmenten und im weiteren Verlauf der Fertigung zu Blöcken zusammengeschweißt. Was mich zusätzlich überrascht hat, ist die große Anzahl an verschiedensten Rohren, die im Schiffbau benötigt werden. Um dieser Anzahl gerecht zu werden hat man in den Fertigungshallen auch ein Rohrzentrum eingerichtet, welches hauptsächlich mit der Biegung der Rohre beschäftigt ist. Wie uns Herr Siemens berichtete, ist es eines der modernsten Rohrzentren Europas. Doch nicht nur in diesem Bereich ist die Meyer-Werft auf dem neusten Stand der Technik. Durch die ausgedehnten Platzverhältnisse in Papenburg ist es möglich die einzelnen Großbausteine von rund 800 Tonnen in einem Stück für die Endfertigung mit Kälte (CO2) – oder Sand zu bestrahlen, sowie im Anschluss zu lackieren. Die Großbausteine kommen im Anschluss in die letzte Fertigungshalle, wo sie zusammengesetzt und miteinander verschweißt werden. Darauf folgt der Innenausbau der Schiffe. Die Kabinen werden im Ganzen angeliefert und im Baukastenprinzip in die Decks hineingeschoben und verkabelt.
Den Unterhaltungsmöglichkeiten sind auf einem Kreuzfahrtschiff kaum Grenzen gesetzt. So gab es bereits z.B. Theater, Hochseilgärten, Go-Kartbahnen, Autoscooter, oder auch Spaßbäder auf dem Deck. Die Meyer-Werft ist bekannt dafür, sich für Neuheiten aller Art im Unterhaltungs- und auch im Wohnungsbau zu interessieren, da man fast alles auch in Kreuzfahrtschiffe implementieren kann.
Doch auch im Antriebssektor versucht die Meyer-Werft neue Wege zu bestreiten. So ist der Vorstand dabei mit den Behörden ein Wasserstoffantrieb zu besprechen. Damit hat die Energiewende auch im Schiffsbau erste Triebe geschlagen. Interessenten für die neue Antriebstechnik soll es auch schon geben. Derzeit mangelt es nur noch an der Genehmigung durch die Schifffahrtsbehörden.

Zum Abschluss der Führung haben wir noch das Trockendock der Werft begutachtet, welches bereits das nächste Schiff beherbergte. Diese soll im September ausgeliefert werden. Leider durften wir das vorhin erwähnte Schiff „Spirit of Discovery“ nicht betreten, da man mit der Fertigstellung etwas in Verzug geraten war. Stattdessen haben wir noch ein Gruppenfoto vor dem Schiff gemacht.

Gruppenfoto vor der "Spirit of Discovery"
Gruppenfoto vor der „Spirit of Discovery“

 

Zipftausch nach der Führung
Zipftausch nach der Führung

Alstadterkundung Oldenburg

Zusammen mit drei Clausthaler Bundesbrüdern machten wir uns im Anschluss nach Oldenburg auf. Dort war an diesem Wochenende ein Bierfest, welches wir uns noch zu Gemüte führen wollten. Oldenburg ist aus meiner Sicht eine sehr schöne Stadt, die es verstanden hat durch eine autofreie Innenstadt ein sehr angenehmes Ambiente zu schaffen.

Oldenburger Schloss zum Bierfest
Oldenburger Schloss zum Bierfest

Gegen 18 Uhr sind wir zurück nach Bremen gefahren, wo man uns schon erwartet hatte. Auf dem Bundeshaus veranstalteten unsere Bundesbrüder einen Wein- und Grillabend. Damit wir unsere guten Manieren als Gäste auch in Bremen präsentieren konnten, haben wir ein Geschenk aus Freiberg überreicht. Eine Flasche Silberkräuter und ein Obulus für die Bundesbrüder hat unsere Dankbarkeit unterstrichen.
Ein Höhepunkt für die Bremer war der Freiberger Mitternachtsschrei, den wir pünktlich vollzogen hatten. Den Abend haben wir dann weiterhin mit Wein und Bier ausklingen lassen.
Am Sonntag sind wir gegen 11:30 Uhr aufgebrochen um die Heimreise anzutreten. Das Wochenende war ein voller Erfolg für alle Beteiligten.

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