Weihnachtswochenende in Clausthal

Am Wochenende vom 10. und 11.12 waren vier Bundesbrüder zu Besuch in Clausthal. Am Freitag, den 9.12. fuhren wir, natürlich gut ausgestattet mit einer Kiste Bier, los. Die Fahrt verlief mit mäßigem Bierkonsum, was wohl der mangelnden Begeisterung für Trinken im Tiefschlaf zugrunde lag.

Clausthal empfing uns gemäßigt mit ca. 20cm Schnee und einer leckeren Linsensuppe als Grundlage für die noch am Freitag geschlagene Weihnachtskneipe. Diese lief zwar recht chaotisch ab, jedoch nicht weniger feuchtfröhlich als erwartet. Einen Fuxenulk hatten wir zwar nicht vorbereitet, das hielt einen refuxierten Bbr. und mich allerdings nicht davon ab, trotzdem einen zu machen. Ein besonderer Moment war das Gedicht eines besonderen AH, das von seiner Anfahrt und seinem erbitterten, wenn auch zuletzt siegreichem Kampf mit dem Navigationsgerät handelte. Der Abend endete in ausgelassener Stimmung am Tresen mit Mitternachtsschrei und Steiger samt aller erdenklichen Strophen.

Der Samstag wurde mit Brötchen und Kaffee begonnen und während ein Bbr. adH in Clausthal blieb und bewies, dass nicht zu viel Wein eingekauft wurde, fuhren die übrigen drei Bbr. nach Goslar auf den Weihnachtsmarkt. Dort testeten wir den Glühwein, lauschten dem Glockenspiel und verschafften uns einen guten Ausblick, indem wir den Turm der Marktkirche erklommen. Aus der Laune ein Mitbringsel zu beschaffen, besuchten wir das Zinnfigurenmuseum in Goslar, wo wir allein eine halbe Stunde im Eingangsbereich die unzähligen in akribischer Kleinstarbeit geformten und bemalten Figuren betrachteten. Wir verbrachten drei oder vier Stunden mit dem Bestaunen der restlichen Ausstellung, die wirklich sehr empfehlenswert ist. Wir haben sehr damit gerungen, eines der Zinnschachspiele zu kaufen, entschieden uns letztlich aber doch dagegen. Anschließend probierten wir Glögg, ein schwedisches Glühweingetränk, aßen eine Kleinigkeit und begaben uns ins Rathaus, wo eine Ausstellung über die Geschichte des Bergbaus im Harz zu finden war, die wir ebenfalls sehr spannend fanden.

Abbildung 1: Goslar: Bundesbrudis mit vollen Tassen sind glücklich

Letztendlich haben wir es dann doch geschafft uns loszureißen und kehrten adH rechtzeitig zum Verspeisen der Maronensuppe und dem Krustenbraten mit Klößen und Rotkohl ein. Nach dem Essen ging es ans Weihnachtssingen, das ich auf Befehl eines Bbr. mit der Bierorgel verbringen musste. Das Singen hatte einen angenehmen kneipenartigen Charakter mit ausgedehnten Kolloquien und weihnachtlicher Atmosphäre. Nach dessen Ende und einiger Zeit am Tresen bis zum Mitternachtsschrei und Steiger war uns die Lust am nächtlichen Umtrunk jedoch noch längst nicht vergangen. Die anfänglich kleine Gruppe von Bbr. Bbr., die Lust zum Bummeln hatten, wuchs stetig, am Ende waren wir etwa 15 Mann.

Abbildung 2: AV Glückauf-Salia: Hoch die Häckel, Wochenende!

Die erste Station war die AV Glückauf-Salia, auf deren Haus wir eine Zeit lang aufpassen mussten, da es nicht abgeschlossen war. Die akademische Sportverbindung Barbara machte nicht auf und wir reagierten mit der Aufführung unseres Fenster-Schneeball-Ulks („voll die Rache“). Als nächstes machte uns das Corps Hercynia auf, bot allerdings nur eine kurze Stafette an, nach der wir brav wieder verschwanden. Deutlich mehr Zeit hatte für uns die Freie Burschenschaft Schlägel und Eisen, bei denen wir einige Zeit verbrachten, die ein oder andere Stafette tranken und uns gut unterhielten. Als letzte Station des Abends, nachdem der Clausthaler Wingolf und die Turnerschaft Rheno-Germania nicht antreffbar war, begaben wir uns zum Haus des Corps Borussia. Diese Currys sind von ganz besonderer Art. Sie haben sich einen Salzmann besorgt. Diese spezielle Art von Farbenbruder vertritt im Bund die überaus wichtige Aufgabe, seinem Namen alle Ehre zu machen. Sie sind sehr hartnäckig in dieser Bestrebung und beginnen schon an der Tür mit Diffamierungen, die dem normalen paulen weit vorauseilen. Sobald man es dann mit der Unterstützung weiterer Fbr.Fbr. geschafft hat, an ihnen vorbei ins Haus zu gelangen, zapfen Salzmänner Bier. Eine nette Geste denkt man vielleicht, uns wurde jedoch von einem anderen Fbr. davon abgeraten, dieses anzurühren. Der Salzmann wurde mit der Zeit zunehmend ruhiger und war schließlich sogar gesprächig. Jedoch aus einem unfreudigen Grund, der hier nicht weiter erläutert wird, zogen wir dann ab. Wir ließen durch ganz Clausthal ein fröhliches „SALZMANN!“ verlauten und horchten bald am Kopfkissen.

Abbildung 3: Freie Burschenschaft Schlägel und Eisen: drohende Gesten von allen Seiten
Abbildung 4: Corps Borussia: SALZMANN!

Am nächsten Tag packten wir, frühstückten noch und verschwanden. Wir fuhren über Wernigerode, wo uns ein guter Freund erwartete, der uns den Weihnachtsmarkt und die Einkaufsmeile seiner Stadt nahebrachte. Wir probierten Glühwein sowie eine Art Multivitaminlikör und schlenderten ein wenig durch die Stadt ehe wir uns wieder ins Auto setzten. Der letzte Programmpunkt war ein Burgerking, dessen große Attraktion in einem zugeklebten Pissoir mit der Aufschrift „caput“ bestand. Der Rest ist noch weniger erwähnenswert und so gingen Piggeldy und Frederick nach Hause.

Abbildung 5: Zu Besuch in Wernigerode

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